Dichterei

Im Stile Faustscher Dichtung hat Sofia ihre Gedanken mit ihrem Mitschüler Johannes Berr ausgetauscht. Sie hat dabei unter dem Namen geschrieben, den sie sich selbst gegeben hat: Mankaluk - der kleine Drache.
Hier das Ergebnis des Dichtversuchs:

8.08 Uhr
Berr:
In heut'gen Zeiten
ist's leicht,
neues zu verbreiten.
Von allen jenen jedoch, die
mit allen Regeln brechen,
scheint keiner mehr in Dichterei
zu sprechen.
Schon zu Goethes Zeit geboren,
ging's heute doch verloren.
's ist wie ein Phantom, das einem
Schatten nachzujagen scheint,
ein Buch, das Dichterei und Kunst zusammenleimt,
gibt's heute nur noch selten.
Diese Zeilen hier sollen mahnen,
die Künste uns'rer Ahnen,
die Faust und Mephistopheles gebaren,
wenigstens ein Andenken zu wahren.
Denn ein Volk von Dichtern und Denkern soll'n wir bleiben,
auch wenn die Zeit nicht einhält, davon zu treiben,
ginge ein Stück uns'rer Kultur zu nichten,
wenn wir aufhören würden, zu dichten.

8.10 Uhr
Mankaluk:
Wär das dichten nur nicht so schwer
gäbe es bestimmt schon viel mehr!

8.11 Uhr
Berr:
Ja, ich muss gestehen, dass es nicht jedem liegt
zwei Sätze so zu vereinen, dass sich daraus ein Reim ergibt.
Dafür soll's den Thread ja geben
um die Dichtkunst wieder zu heben.

8.13 Uhr
Mankaluk:
Was mich betrifft geb ich mein bestes
doch etwas wirklich handfestes
ist schwer zu erlangen
bin ich doch im bayrischen gefangen.

8.20 Uhr
Berr:
Selbst in Bayern kann man sehr viel dichten,
man braucht keine Angst haben, damit etwas anzurichten
denn auch Bayern ist ein fortschrittlich Staat
In dem so mancher schon die Dichterei vertrat.

8.23 Uhr
Mankaluk:
Wenn du dies sagst
kann es sein das du richtig lagst
und auch wenn ich mir so betrachte
was schriftlich du, ich, zustande brachte
sieht man gut dass die dichterei
immer noch vorhanden sei
lass uns munter weiterdichten
in Reim erzählen alte und neue Geschichten!

8.34 Uhr
Berr:
Viele Menschen suchen den Sinn
warum ich geworden, was ich heute bin.
Sie bombardieren mich mit Fragen,
viele versuchen doch nur, mich zu plagen.
Wieso wollen sie nicht begreifen, dass
es nichts bringt, an meiner Geduld umherzuschleifen.
Doch Geheimnisse hab ich viele
und wenn sie nicht merken, dass ich mit ihnen nur spiele,
hatt' ich immer schon meinen Spaß daran.

8.38 Uhr
Mankaluk:
Mir ist obiges nur zu bekannt
haben die Menschen einmal erkannt
wie ich bin und wie ich sein kann
sie fragen nicht lang
sie setzen sich über meinen Rang
aber ich stehe dann
nur daneben und lache
ich will was ich mache
und ich mache was ich will
die anderen sind still
und wenn sie nicht wollen
dann sollen sie halt schmollen

8.47 Uhr
Berr:
Viele versuchen mich auszulachen,
mich madig zu machen,
weil ich mich nicht zu ihrem Modemist herablasse
und den Trend der dumpfen Masse
nur für leeres Geschwafel halte.
Mode ist für solche,
Hunde, Ratten, Molche,
die's sich nicht trauen,
ein eig'nes Gebräu zu brauen.
Sie können lachen, bis ihr Blut gerinnt
und sie merken nicht, wie blöd sie sind.
All jene, die auf Knien rutschen,
mit ihren Kutten den Dreck ihrer Idole aufputzen,
sie alle sind mit Heuchelei bekittelt,
hirnverbrannt und minderbemittelt.

8.54 Uhr
Mankaluk:
Wenn ein jeder mag er es nun
oder hasst er diese Art etwas zu tun
dabei ist und modisch sich gibt
dann ist irgendetwas versiebt
in den Gedanken der Personen
wenige scheint es zu verschonen
und ich bin froh einige zu kennen
und beim Namen zu nennen
die nicht allen
gefallen

9.00 Uhr
Berr:
Du selbst zu sein, das können nicht viel
Viele haben doch nur die Gruppe zum Ziel
um ihr armseliges Selbstbewusstsein zu bestärken.

19.12., 9.02 Uhr
Mankaluk:
Immer kann es nicht gelingen
aber sich dazu zwingen
erscheint mir auch nicht die wahre Kunst
sonst wäre wohl vieles umsonst
trotzdem erscheint es mir
das ich da und hier
ein wenig so bin
wie ich es gerne wäre
wie ich es fühle in mir drin.